Niedersachsen in Europa – Bevölkerung und Bildung

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In diesem Beitrag wird die Position Niedersachsens und seiner Statistischen Regionen im Vergleich zu den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union anhand ausgewählter europäischer Daten aus den Bereichen Bevölkerung und Bildung betrachtet. Die Themen Wirtschaft und Arbeitsmarkt werden in einem separaten Beitrag behandelt.

Datenquelle

Als Datenquelle dient grundsätzlich die regionalstatistische Internetdatenbank von Eurostat. Angaben zur Europäischen Union (EU-27) beziehen sich auf die 27 Mitgliedstaaten seit Februar 2020 nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs. Das EU-27-Gebiet wird unterteilt nach der NUTS-Systematik. Für NUTS 0 (Mitgliedstaaten), NUTS 1 (für Deutschland: Länder) und NUTS 2 (für Niedersachsen: Statistische Regionen) wird grundsätzlich der Eurostat-Datenstand vom Mai 2023 ausgewiesen. Dies ist in einigen Fällen ein älteres Berichtsjahr als der auf Deutschland- bzw. Länder-Ebene verfügbare Stand. Kleine Abweichungen zu anderen Veröffentlichungen gehen auf unterschiedliche Berechnungsstände und auf im Europa-Vergleich unvermeidbare definitorische Unterschiede zurück.

Bevölkerung in Niedersachsen mit mittelgroßen EU-Staaten vergleichbar

  • Die Bevölkerungszahl in Niedersachsen lag Ende 2021 zwischen denen von Österreich und Bulgarien, die unter den 27 EU-Mitgliedstaaten die Positionen 14 bzw. 15 einnahmen.
  • Im Vergleich 2021 zu 2016 stieg die Bevölkerungszahl Niedersachsens um 1,0% und damit deutlich stärker als im Durchschnitt der EU-27-Staaten (+0,3%).
  • Die Lebenserwartung bei Geburt war 2021 in nahezu allen Staaten Westeuropas höher als in Niedersachsen; im Vergleich der EU-27-Staaten belegte Niedersachsen eine Position im Mittelfeld.
  • Im 2. Corona-Jahr 2021 sank die Lebenserwartung bei Geburt im Vergleich zu 2020 in Niedersachsen um 0,2 Jahre auf 80,7 Jahre; in EU-27-Staaten gab es durchschnittlich einen Rückgang um 0,3 Jahre auf 80,1 Jahre.

Niedersächsische Bevölkerungszahl stieg mittelfristig stärker als im Durchschnitt der EU-Staaten

Mit seinen gut 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern machte das Land Niedersachsen Ende 2021 etwa 1,8% der knapp 447 Millionen Menschen in den EU-27-Staaten aus (Deutschland: 18,6%; vgl. Tab. T1 und Abb. A1). Die Bevölkerungszahl in Niedersachsen lag damit Ende 2021 zwischen denen von Österreich und Bulgarien, die unter den 27 EU-Mitgliedstaaten die Positionen 14 bzw. 15 einnahmen.

A1: Torten-Diagramm: Bevölkerungsanteil an den 27 EU-Staaten 2021 in Prozent (Werte aus Tabelle 1).Aussage: Niedersachsen hatte 2021 einen Anteil von 1,8%, Deutschland 18,6%. Die 7 größten Staaten der EU hatten knapp Dreiviertel der Bevölkerung der EU, die restlichen 20 Staaten 25,7%.
A1 Bevölkerungsanteil an den 27 EU-Staaten 2021 – Prozent –

In Niedersachsen wuchs die Bevölkerung trotz der Corona-Pandemie weiter – im 1. Corona-Jahr 2020 um gut 9.800 Personen und im 2. Corona-Jahr 2021 um rund 23.600 Personen (+0,3%). In Deutschland gab es 2021 einen Bevölkerungszuwachs von rund 82.000 Personen gegenüber dem Vorjahr. Hingegen schrumpfte 2021 die Bevölkerung in den EU-27-Staaten insgesamt um fast eine halbe Million Personen.

In den Jahren 2016 bis 2019 vor der Corona-Pandemie hatte es in Niedersachsen, Deutschland und den EU-27-Staaten insgesamt jedes Jahr einen Bevölkerungsanstieg aufgrund der Zuwanderung gegeben. Im Vergleich 2021 zu 2016 stieg die Bevölkerungszahl Niedersachsens um 1,0% (Deutschland: +0,9%) und damit stärker als im Durchschnitt der EU-27-Staaten (+0,3%; vgl. Tab. T1).

A2: Balken-Diagramm: Veränderung der Bevölkerungszahl 2021 gegenüber 2016 im EU-Vergleich in Prozent (Werte aus Tabelle 1); Werte der EU-Staaten sowie Niedersachsen und EU27-Durchschnitt sortiert nach Höhe der Veränderung.
A2 Veränderung der Bevölkerungszahl 2021 gegenüber 2016 im EU-Vergleich – Prozent –

Innerhalb Niedersachsens war der Bevölkerungszuwachs von 2016 bis 2021 in der Statistischen Region Weser-Ems mit einem Plus von 1,9% besonders hoch, während in der Statistischen Region Braunschweig die Bevölkerung um 0,3% abnahm. In der Region Lüneburg stieg die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um 1,6%, in der Region Hannover um 0,5%.

Ost-West-Gegensatz bei der mittelfristigen Bevölkerungsentwicklung

Die mittelfristige Bevölkerungsentwicklung des Jahres 2021 gegenüber 2016 zeigt einen deutlichen Ost-West-Gegensatz innerhalb der Europäischen Union (vgl. Tab. T1 und Abb. A2). In den EU-27-Staaten stieg die Bevölkerungszahl überwiegend aufgrund der Zuwächse in den EU-Staaten Nord- und Westeuropas. Insgesamt nahm die Bevölkerungszahl der EU-27-Staaten 2021 gegenüber 2016 um gut 1,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zu. Den absolut höchsten Zuwachs mit einem Plus von fast 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner gab es in Frankreich (+1,6%), gefolgt von Spanien (+1,9% bzw. gut 900.000 Personen) und Deutschland mit einem Zuwachs von gut 700.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (+0,9%). Den größten prozentualen Anstieg gab es allerdings im kleinsten EU-Staat Malta (+13,2%), gefolgt von Luxemburg (+9,3%). Dem stehen Bevölkerungsrückgänge in 11 EU-Staaten Ost- und Südeuropas gegenüber; darunter Italien mit dem größten Bevölkerungsverlust von absolut knapp 1,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern (-2,6%). Die größten prozentualen Rückgänge gab es 2021 gegenüber 2016 in Kroatien (-7,0%) und Lettland (-3,8%).

Hoher Anteil Seniorinnen und Senioren in Niedersachsen im Vergleich zu den 27 EU-Staaten

Mehr als ein Fünftel (22,5%) der niedersächsischen Einwohnerinnen und Einwohner 2021 war 65 Jahre oder älter (vgl. Tab. T1 und Abb. A3). Im Vergleich dazu hatten nur 4 Staaten in der Europäischen Union einen höheren Anteil als Niedersachsen: Italien mit dem höchsten Anteil von 23,8% sowie Finnland, Griechenland und Portugal. Besonders wenige Seniorinnen und Senioren gab es in Luxemburg (14,8%) und Irland (15,0%). Im Durchschnitt der EU-27-Staaten betrug der Anteil der älteren Bevölkerung 21,1%, in Deutschland 22,1%.

A3: Balken-Diagramm: Anteil der Bevölkerung 65 Jahre und älter 2021 im EU-Vergleich in Prozent – für Niedersachsen, Deutschland und EU27 sowie Minimum und Maximum (Werte aus Tabelle 1).
A3 Anteil der Bevölkerung 65 Jahre und älter 2021 im EU-Vergleich – Prozent –

Im Vergleich 2021 gegenüber 2016 stieg der Anteil der Seniorinnen und Senioren in den EU-27-Staaten insgesamt um 1,5 Prozentpunkte. In Niedersachsen war der Anstieg mit 0,9 Prozentpunkten geringer und lag auf dem gleichen Niveau wie in Deutschland, Bulgarien und Österreich. Nur in den 4 EU-Staaten Litauen, Luxemburg, Schweden und Malta nahm der Anteil der älteren Bevölkerung in diesen 5 Jahren weniger zu.

Niedersachsens Geburtenziffer im oberen Viertel im Vergleich zu den 27 EU-Staaten

Im Jahr 2021 haben niedersächsische Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren durchschnittlich 1,66 Kinder zur Welt gebracht (zusammengefasste Geburtenziffer1Die zusammengefasste Geburtenziffer (engl. total fertility rate) ist die Summe der altersspezifischen Geburtenziffern für die Altersjahre 15 bis 49. Eine altersspezifische Geburtenziffer zeigt die Relation zwischen der Zahl der von Müttern eines bestimmten Alters geborenen Kinder und der Zahl aller Frauen dieses Alters.). In 6 EU-27-Staaten war dieser Wert höher, Spitzenreiter waren 2021 Frankreich mit 1,84, die Tschechische Republik (1,83) und Rumänien (1,81). Die niedrigste zusammengefasste Geburtenziffer wurde für Malta (1,13) berechnet, gefolgt von Spanien (1,19) und Italien (1,25). Deutschland2Quelle für Zusammengefasste Geburtenziffer Deutschland und seine Länder: Statistisches Bundesamt (Destatis). lag mit einem Wert von 1,58 im Mittelfeld der EU-Staaten (vgl. Tab. T1 und Abb. A4).

A4: Linien-Diagramm: Zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) 2011 bis 2021 im EU-Vergleich; Anzahl = Summe der alterspezifischen Geburtenzahlen der weiblichen Bevölkerung im Alter von 15 bis 49 Jahren; Jährliche Werte 2011 bis 2021 für Niedersachsen und Deutschland sowie für Malta und Frankreich, den EU-Staaten mit dem Minimum bzw. dem Maximum im Jahr 2021. (Werte für 2021 aus Tabelle 1.)Aussage: Niedersachsen hatte seit 2010 immer eine höhere Geburtenziffer als Deutschland.
A4 Zusammengefasste Geburtenziffer 2011 bis 2021 im EU-Vergleich – Anzahl – Summe der alterspezifischen Geburtenzahlen der weiblichen Bevölkerung im Alter von 15 bis 49 Jahren

Im Jahr 2021 lag die zusammengefasste Geburtenziffer in Niedersachsen etwa auf dem Niveau von 2016; wie in Deutschland insgesamt sank die Zahl der Kinder je 15- bis 49-jähriger Frau nur um 0,02. Die stärksten Rückgänge der zusammengefassten Geburtenziffer 2021 gegenüber 2016 verzeichneten Litauen (-0,33) und Malta (-0,24), die deutlichsten Anstiege die Tschechische Republik (+0,2) und Rumänien (+0,17).

Lebenserwartung in Niedersachsen im zweiten Corona-Jahr 2021 weniger zurückgegangen als im EU-Durchschnitt

Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug 2021 in Niedersachsen 80,7 Jahre und in Deutschland 80,8 Jahre. Im Vergleich der EU-27-Staaten belegten Deutschland und Niedersachsen damit Positionen im Mittelfeld (vgl. Tab. T3 und Abb. A5). In nahezu allen anderen Staaten Westeuropas ist die Lebenserwartung höher, in den Staaten Osteuropas hingegen geringer als hierzulande. Spitzenreiter war 2021 Spanien mit 83,3 Jahren vor Schweden (83,1), Italien und Luxemburg (jeweils 82,7). Hier lag die Lebenserwartung damit mehr als 11 Jahre höher als in Bulgarien (71,4 Jahre) und fast 10 Jahre höher als in Rumänien (72,8 Jahre). In der gesamten EU-27 betrug 2021 die Lebenserwartung bei der Geburt 80,1 Jahre.

Im kurzfristigen Vergleich 2021 gegenüber 2020 ist die Lebenserwartung in Niedersachsen leicht um 0,2 Jahre gesunken, in Deutschland und den EU-27-Staaten durchschnittlich etwas stärker um 0,3 Jahre. Höchstwahrscheinlich infolge der 2021 noch andauernden Corona-Pandemie ist die Lebenserwartung in 16 der 27 EU-Staaten zurückgegangen. In 11 Staaten nahm sie um mindestens 1 Jahr ab, besonders stark in der Slowakei und Lettland (jeweils -2,4 Jahre) und in Bulgarien (-2,2 Jahre). Wieder größere Anstiege der Lebenserwartung verzeichneten hingegen nach größeren Rückgängen im ersten Corona-Jahr in 2021 vor allem

  • Belgien (+1,1 Jahre),
  • Spanien (+0,9 Jahre) und
  • Schweden (+0,7 Jahre).

Im mittelfristigen Vergleich 2021 gegenüber 2016 stieg die Lebenserwartung in Niedersachsen um 0,2 Jahre, während sie in Deutschland um 0,2 Jahre und EU-weit um 0,8 Jahre zurückgegangen ist. Die Lebenserwartung der Einwohnerinnen und Einwohner stieg nur in 6 westeuropäischen Staaten, darunter in Irland und Schweden (jeweils +0,7 Jahre) sowie in Dänemark (+0,6 Jahre) vergleichsweise stark. Hingegen gab es in 7 osteuropäischen Staaten mit ohnehin unterdurchschnittlicher Lebenserwartung Rückgänge um mehr als 1,5 Jahre; die deutlichsten in Bulgarien (-3,5 Jahre), der Slowakei (-2,7 Jahre) sowie in Rumänien und Polen (jeweils -2,5 Jahre).

A5: Balken-Diagramm: Lebenserwartung bei der Geburt 2021 sowie Veränderung 2021 gegenüber 2016 im EU-Vergleich in Jahren; Werte der EU-Staaten sowie Niedersachsen und EU27-Durchschnitt sortiert nach Höhe der Lebenserwartung (Werte aus Tabelle 3).'Aussage: Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg 2021 gegenüber 2016 in Niedersachsen leicht 0,2 Jahre auf 80,7 Jahre. Anstiege gab es nur in 6 westeuropäischen Staaten. Im EU-Durchschnitt ging die Lebenserwartung um 0,8 Jahre auf 80,1 Jahre zurück. Die höchsten Rückgänge um mehr als 1,5 Jahre gab es in 7 osteuropäischen Staaten mit ohnehin unterdurchschnittlicher Lebenserwartung.
A5 Lebenserwartung bei der Geburt 2021 sowie Veränderung 2021 gegenüber 2016 im EU-Vergleich – Jahre –

Anteil früher Schulabgängerinnen und Schulabgänger in Niedersachsen mittelfristig deutlich gestiegen auf zweitletzten Platz im EU-Vergleich

Für einen erfolgreichen Übergang von jungen Menschen aus dem Bildungssystem in das Erwerbsleben (Tab. T2) sind Bildungsabschlüsse von großer Bedeutung. Der Anteil früher Schulabgängerinnen und Schulabgänger318- bis 24-jährige Personen, die weder über eine Hochschulzugangsberechtigung wie Abitur oder Fachhochschulreife noch über eine Berufsausbildung verfügen, sich nicht im Grund- und Zivildienst befinden und auch nicht an Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. an der gleichaltrigen Bevölkerung ist daher ein wichtiger Bildungsindikator. Die EU-Mitgliedstaaten haben sich dazu verpflichtet, den Anteil der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger bis zum Jahr 2030 auf weniger als 9% zu senken.

Der Anteil der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger in der EU-27 ist 2022 gegenüber 20174Die Ergebnisse für Deutschland stammen aus dem Mikrozensus (für 2022 Erstergebnisse). Durch eine umfassende methodische Umstellung der Erhebung im Jahr 2020 ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren daher eingeschränkt. Siehe auch Informationsseite des Statistischen Bundesamtes: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020.html. um 0,9 Prozentpunkte auf 9,6% zurückgegangen (vgl. Tab. T3 und Abb. A6). Die Spanne zwischen den Staaten der Europäischen Union war 2022 aber nach wie vor sehr groß. Die höchsten Anteile gab es 2022 in Rumänien (15,6%), Spanien (13,9%) und Ungarn (12,4%), während Kroatien (2,3%), Irland (3,7%), Slowenien und Griechenland (jeweils 4,1%) sehr niedrige Werte aufwiesen. Deutschland lag 2021 mit 12,2% deutlich über dem erklärten Zielwert für 2030 von 9%. Entgegen der gewünschten Entwicklung ist der Anteil der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger gegenüber 2017 um 2,1 Prozentpunkte gestiegen. In Niedersachsen betrug der mittelfristige Anstieg des Anteils sogar 2,7 Prozentpunkte auf zuletzt 14,0%. Unter den EU-27-Staaten würde Niedersachsen damit den zweitletzten Platz belegen.

A6: Balken-Diagramm: Anteil der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger an der gleichaltrigen Bevölkerung 2022 im EU-Vergleich in Prozent – für Niedersachsen, Deutschland und EU sowie Minimum und Maximum (Werte aus Tabelle 3). Ergänzend ist der EU-Zielwert bis 2030 von 9,0% als Linie dargestellt.
A6 Anteil der frühen Schulabgängerinnen und Schulabgänger an der gleichaltrigen Bevölkerung 2022 im EU-Vergleich – Prozent –

Geringer Anteil von Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen in Niedersachsen und Deutschland täuscht

In den Ländern der Europäischen Union verfügten 2021 durchschnittlich 33,4% der Frauen und Männer im Alter von 25 bis 64 Jahren über einen tertiären Bildungsabschluss (vgl. Tab. T3 und Abb. A7), d. h. einen Abschluss der Stufe 5 bis 8 gemäß der International Standard Classification of Education (ISCED 2011). Die Spannweite lag EU-weit zwischen 52,7% in Irland und 18,8% in Rumänien, wobei der Anteil mit Ausnahme von Finnland (-0,8 Prozentpunkte) in allen EU-Staaten im Vergleich zu 2016 gestiegen ist. In Deutschland betrug der Anteil der Menschen mit tertiären Bildungsabschlüssen5Tertiäre Abschlüsse (ISCED Level 5 bis 8) können in Deutschland an Hochschulen und Fachhochschulen sowie an Verwaltungshochschulen, Berufs- und Fachakademien, Fachschulen und Schulen des Gesundheitswesens erworben werden. 2021 nur 30,9%, in Niedersachsen 27,0%.

A7: Balken-Diagramm: Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung (25 bis 64 Jahre) nach Bildungsabschluss ISCED-Level 5-8 (tertiärer Hochschulabschluss) und Level 4 (postsekundarer, nicht tertiärer Bereich) 2021 im EU-Vergleich in Prozent (Werte aus Tabelle 3); gestapelte Werte für Level 5-8 und Level 4. Anmerkung: ISCED Level 4 nicht verfügbar für Bulgarien, Malta, Kroatien, Rumänien, Slowenien, Tschechische Republik, Zypern und EU27. Quelle für Bildungsagschluss ISCED Level 4: OECD.Stat (Datenstand 21. Sept. 2022) sowie Statistische Ämter des Bundes und der Länder.
A7 Anteil der Personen an der Gesamtbevölkerung (25 bis 64 Jahre) nach Bildungsabschluss ISCED-Level 5-8 (tertiärer Hochschulabschluss) und ISCED-Level 4 (postsekundarer, nicht tertiärer Bereich) 2021 im EU-Vergleich – Prozent –

Die unterdurchschnittlichen Anteile in Deutschland und Niedersachsen täuschen an dieser Stelle jedoch etwas, da sie die sogenannten postsekundaren nicht-tertiären Abschlüsse (ISCED Level 4)6Postsekundare nicht-tertiäre Bildungsabschlüsse (ISCED Level 4) sind dadurch gekennzeichnet, dass zwei Abschlüsse des Sekundarbereichs II nacheinander oder auch gleichzeitig erworben werden, zum Beispiel zunächst ein Abitur und im Anschluss eine Lehrausbildung. nicht berücksichtigen. In Deutschland spielen diese Abschlüsse im Bildungswesen aber eine große Rolle, während es sie in vielen anderen Ländern nahezu nicht gibt. Der Anteil der 25- bis 64-Jährigen mit einem solchen Abschluss betrug 2021 in Deutschland 13,3%, in Niedersachsen 13,7%. Im Durchschnitt der OECD Staaten lag der Anteil hingegen nur bei 5,8%.7Quellen für Bildungsabschlüsse: OECD.Stat, unter: Education and Training – Education at a Glance – Educational attainment and outcomes – Educational attainment and labour-force status Tabelle Educational attainment of 25-64 years-olds (Datenstand Anfang Oktober 2023); Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich, 2023, Tabelle A1.1a

Fußnoten

  • 1
    Die zusammengefasste Geburtenziffer (engl. total fertility rate) ist die Summe der altersspezifischen Geburtenziffern für die Altersjahre 15 bis 49. Eine altersspezifische Geburtenziffer zeigt die Relation zwischen der Zahl der von Müttern eines bestimmten Alters geborenen Kinder und der Zahl aller Frauen dieses Alters.
  • 2
    Quelle für Zusammengefasste Geburtenziffer Deutschland und seine Länder: Statistisches Bundesamt (Destatis).
  • 3
    18- bis 24-jährige Personen, die weder über eine Hochschulzugangsberechtigung wie Abitur oder Fachhochschulreife noch über eine Berufsausbildung verfügen, sich nicht im Grund- und Zivildienst befinden und auch nicht an Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.
  • 4
    Die Ergebnisse für Deutschland stammen aus dem Mikrozensus (für 2022 Erstergebnisse). Durch eine umfassende methodische Umstellung der Erhebung im Jahr 2020 ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren daher eingeschränkt. Siehe auch Informationsseite des Statistischen Bundesamtes: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020.html.
  • 5
    Tertiäre Abschlüsse (ISCED Level 5 bis 8) können in Deutschland an Hochschulen und Fachhochschulen sowie an Verwaltungshochschulen, Berufs- und Fachakademien, Fachschulen und Schulen des Gesundheitswesens erworben werden.
  • 6
    Postsekundare nicht-tertiäre Bildungsabschlüsse (ISCED Level 4) sind dadurch gekennzeichnet, dass zwei Abschlüsse des Sekundarbereichs II nacheinander oder auch gleichzeitig erworben werden, zum Beispiel zunächst ein Abitur und im Anschluss eine Lehrausbildung.
  • 7
    Quellen für Bildungsabschlüsse: OECD.Stat, unter: Education and Training – Education at a Glance – Educational attainment and outcomes – Educational attainment and labour-force status Tabelle Educational attainment of 25-64 years-olds (Datenstand Anfang Oktober 2023); Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Internationale Bildungsindikatoren im Ländervergleich, 2023, Tabelle A1.1a