
Wie hat sich das Baugewerbe in Niedersachsen im Jahr 2024 entwickelt? In welchen Bereichen stiegen die Beschäftigtenzahlen und in welchen sanken sie? Und wie fielen die Umsätze oder die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe und im Ausbaugewerbe 2024 aus? Diese und weitere Fragen beantwortet der folgende Beitrag.
Niedersächsisches Bauhauptgewerbe 2024: Plus bei Umsätzen und Beschäftigten
Das niedersächsische Bauhauptgewerbe erwirtschaftete im Jahr 2024 einen baugewerblichen Umsatz in Höhe von 14,5 Milliarden Euro. Damit stieg der Umsatz in den Betrieben des Baugewerbes mit 20 und mehr tätigen Personen um 3,0% gegenüber dem Vorjahr. Die Beschäftigung, gemessen an den tätigen Personen, stieg ebenfalls. Im Juni 2024 – zum Stichtag der Erhebung – waren 102.444 Personen im niedersächsischen Bauhauptgewerbe tätig und damit 0,4% mehr als im Vorjahresmonat (vgl. Abbildung A1).

In den einzelnen Wirtschaftszweigen des Bauhauptgewerbes entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen im Juni 2024 unterschiedlich. Im Rohrleitungstiefbau, Brunnenbau und Kläranlagenbau wurde ein Beschäftigtenzuwachs von 1,6% gegenüber Juni 2023 verzeichnet. Außerdem stiegen die Beschäftigtenzahlen in der Dachdeckerei und Bauspenglerei (+1,3%) sowie im Bau von Straßen (+0,7%). Einen Beschäftigtenrückgang gab es beim Bau von Gebäuden (ohne Fertigteilbau) mit einem Minus von 6,0% und im Bereich Zimmerei und Ingenieurholzbau (-1,0%).
Beschäftigungszuwachs 2024 im niedersächsischen Ausbaugewerbe
Im niedersächsischen Ausbaugewerbe mit 10 und mehr Beschäftigten stieg die Beschäftigung im Juni 2024 um 1,8% auf rund 81.400 Personen. Auch hier zeigte sich ein unterschiedliches Bild hinsichtlich der Beschäftigtenentwicklung zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen: In den Bereichen Elektroinstallation (+6,5%) und Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation (+2,0%) gab es einen Beschäftigtenzuwachs, wohingegen im Maler- und Lackierergewerbe ein Rückgang der tätigen Personen um 5,3% gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet wurde.
Öffentliche Auftraggeber tragen zu Plus bei Auftragseingängen bei
Die Auftragseingänge im niedersächsischen Bauhauptgewerbe stiegen im Jahr 2024 um 10,0% gegenüber dem Vorjahr (vgl. Abbildung A2).

Das Auftragsvolumen im Hochbau nahm insgesamt um 0,4% ab. Ein Plus bei den Auftragseingängen verzeichneten unter anderem die Bauten für öffentliche Auftraggeber und Organisationen ohne Erwerbszweck mit 10,1%. Einen erneuten Rückgang beim Auftragseingang gab es im Wohnungsbau, der stärker ausfiel als im Vorjahr. Das Auftragsvolumen sank im Jahr 2024 um 8,0% gegenüber dem Vorjahr.
Im Tiefbau gab es 2024 insgesamt ein Plus von 17,2% bei den Auftragseingängen. Darunter legte der gewerbliche und industrielle Tiefbau (einschließlich Bahn und Post) um ein Viertel zu (+25,3%). Das Auftragsvolumen im Tiefbau bei Bauten für öffentliche Auftraggeber und Organisationen ohne Erwerbszweck erhöhte sich um 15,5%. Demgegenüber verringerte sich das im Straßenbau um 3,2%.
Stärkster Anstieg beim Auftragseingang im Februar 2024
Die Entwicklung der Auftragseingänge und des baugewerblichen Umsatzes in den einzelnen Monaten des Jahres 2024 zeigt Abbildung A3. Bei den Auftragseingängen sind deutliche Zuwächse in den Monaten Februar (+55,3%), Mai (+27,7%) und Oktober (+52,3%) gegenüber dem Vorjahresmonat erkennbar. Weniger Aufträge gingen unter anderem im März (-10,0) sowie in den Sommermonaten Juli (-7,3%) und August (-19,2%) ein.

Auch beim baugewerblichen Umsatz gab es ein Auf und Ab zwischen den Monaten. Das größte Umsatzplus wurde im April 2024 mit einem Anstieg von 15,9% gegenüber dem Vorjahr erzielt. Umsatzrückgänge wurden in den Monaten Januar (-0,4%), März (-2,9%), Juni (-5,3%) und November (-1,2%) verzeichnet.
Fazit
Das niedersächsische Bauhauptgewerbe erzielte im Jahr 2024 insgesamt ein Umsatzplus von 3,0%, die Beschäftigung stieg um 0,4%. Es konnte ein Auftragsplus von 10,0% verzeichnet werden, was unter anderem durch die Aufträge öffentlicher Auftraggeber und Organisationen ohne Erwerbszweck beeinflusst wurde.
Weitere Informationen zum Thema Bauen in Niedersachsen gibt es auf www.statistik.niedersachsen.de.