Starkes Ergebnis für Niedersachsen beim ESC-Vorentscheid

"Die Statistik-Champions aus Deutschland stehen fest"-Schriftzug auf buntem Hintergrund von sich überschniedenden Parallelogrammen. Logos von ESC, Eurostat, Destatis, correctiv, DStatG, DAGSTAT
© www.destatis.de/esc2024

Der deutsche Vorentscheid zur ESC, der European Statistics Competition, ist vorbei. Schulen aus Niedersachsen haben sich mit Teams am Wettbewerb beteiligt und stark abgeschnitten. Über die Ergebnisse und die Chancen, noch in die europäische Finalphase einzuziehen, informiert dieser Beitrag.

Fakten oder Fake News? Um Nachrichten richtig einordnen zu können, sind Zahlen und Statistiken enorm hilfreich. Hierfür braucht es Datenkompetenz – gerade bei Schülerinnen und Schülern. Um sich zu erarbeiten, wie man Fakten checkt, und um Kompetenz im Umgang mit statistischen Daten zu beweisen, gibt es den Europäischen Statistikwettbewerb ESC. Er findet aktuell zum 7. Mal statt.

Der ESC 2024 wird von den nationalen Statistikämtern in Kooperation mit Eurostat, der europäischen Statistikbehörde, in 20 EU-Staaten zeitgleich durchgeführt. Bei ESC 2024 sind europaweit rund 22.400 Schülerinnen und Schüler angetreten. In Deutschland ist das Statistische Bundesamt der Ausrichter des Wettbewerbs. An eine nationale Phase, den ESC-Vorentscheid, schließt sich eine europäische Phase an.

Wie lief der deutsche Vorentscheid ab?

Der Wettbewerb wurde in Deutschland in 2 Kategorien durchgeführt:

  • Kategorie A für die Klassenstufen 11-13 der Sekundarstufe II (ca. 16 bis 18 Jahre)
  • Kategorie B für die Klassenstufen 8-10 der Sekundarstufe I (ca. 14 bis 16 Jahre)

304 Teams mit 780 Schülerinnen und Schülern aus 15 Bundesländern sind im November 2023 in den beiden Kategorien in den Wettbewerb gestartet. Die Teams mussten zwei Ausscheidungsrunden bzw. Prüfungen überstehen.

Erste Runde: Wissenstest

In der ersten Ausscheidungsrunde war ein Multiple-Choice-Test mit insgesamt 30 Fragen und jeweils 4 möglichen Antworten zu bestehen. Inhaltlich ging es dabei um

  • statistische Rechengrundlagen und Begriffe,
  • die Überprüfung von Fakten und das Erkennen von Fake News sowie
  • die Beantwortung von Fragen zu einer digitalen statistischen Publikation.

Um in die zweite Runde einzuziehen, war jeweils eine Mindestpunktzahl erforderlich. Von den verbliebenen – zufälligerweise – jeweils 38 Teams in den beiden Kategorien haben sich 29 (A) bzw. 27 (B) an die Aufgabe der zweiten Runde herangewagt.

Zweite Runde: Mikrodatenanalyse und Präsentation

In der zweiten Ausscheidungsrunde musste ein realer Mikrodatensatz analysiert und das Ergebnis in einer Folienpräsentation aufbereitet werden.

Eine nationale Jury, bestehend aus dem Statistischen Bundesamt, der Faktencheck-Organisation CORRECTIV und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik (DAGStat) hat aus den verbliebenen Teams in beiden Kategorien die nationalen Finalisten- und Siegerteams ermittelt. Die Ergebnisse der 1. Runde sind zu 25% und die der 2. Runde zu 75% in das Endergebnis eingegangen.

Wie haben die Teams aus Niedersachsen abgeschnitten?

Die jeweils 15 Finalisten der beiden Kategorien sind auf der ESC-Sonderseite des Statistischen Bundesamtes einsehbar.

Für Platz 1 hat es für niedersächsische Teams leider in beiden Kategorien nicht gereicht. In Kategorie A siegte ein Team aus Nordrhein-Westfalen, in Kategorie B ein Team aus Berlin.

Unter den besten 15 waren in Kategorie A insgesamt 5 Teams aus Niedersachsen:

  • ein Team des Herbartgymnasiums Oldenburg (Platz 2),
  • ein Team des Kurt-Schwitters-Gymnasiums Misburg aus Hannover (Platz 6) sowie
  • drei Teams der KGS Alexander-von-Humboldt Wittmund (Plätze 8, 13 und 14).

In Kategorie B waren 3 Teams aus Niedersachsen unter den ersten 15, und zwar Teams

  • des Ubbo-Emmius-Gymnasiums Leer (Platz 5) sowie
  • des Erich Kästner Gymnasiums Laatzen (Platz 6) und
  • des Gymnasiums Großburgwedel (Platz 14) aus der Region Hannover.

Sowohl das Herbartgymnasium aus Oldenburg als auch das Ubbo-Emmius-Gymnasium aus Leer können sich noch Hoffnungen auf den Einzug in die europäische Phase machen, weil sie in den Top 5 gelandet sind.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Preisverleihung mit offizieller Überreichung der Urkunden und der Gewinne an die beiden Siegerteams des Vorentscheids findet am 16. Mai 2024 im Statistischen Bundesamt in Wiesbaden statt.

Vorher, genauer schon ab dem 25. März 2024, beginnt die europäische Phase des Wettbewerbs. Aufgabe ist es, ein Video zum Thema „Früher war alles besser! Stimmt das oder nicht?“ auf Basis europäischer Daten zu drehen.

Die beiden erstplatzierten Teams der nationalen Phase sind automatisch für die europäische Phase des Wettbewerbs qualifiziert. Das jeweils zweite Team wird über ein Public-Choice-Voting ermittelt, das ab dem 29. April 2024 auf dem Instagram-Kanal des Statistischen Bundesamtes durchgeführt wird.

Die Teams auf den Rängen 2 bis 5 sind zur Teilnahme am Public-Choice-Voting berechtigt, Punktzahlen aus den vorherigen beiden Runden spielen dabei keine Rolle mehr. Es geht für die im Wettbewerb verbliebenen Teams neben der Produktion eines guten Videos also darum, möglichst viele Menschen zur Abstimmung für sie zu motivieren.

Insgesamt ziehen 4 Videos aus Deutschland in den Wettbewerb um den europäischen Sieg ein. Die europäischen Siegerteams werden am 6. Juni 2024 vom europäischen Statistikamt Eurostat bekannt gegeben.